Weg vom deutschen Wetter, rein in den Sonnenschein! Das dachten sich 15 Jugendliche aus Siegen-Wittgenstein, die mit dem Handballaustausch des Kreisjugendrings Anfang April nach Israel reisten. Im Sommer 2022 hatten die Nachwuchshandballer des VTV Freier Grunds bereits ihre israelischen Austauschpartner im Siegerland empfangen, nun fand die Rückbegegnung im Partnerlandkreis Emek Hefer statt.
Ganz im Sinne des Handballaustauschs war das Programm besonders in den ersten Tagen sehr sportlastig. Neben regelmäßigen Trainings lernten die Teilnehmenden natürlich auch den Landkreis Emek Hefer kennen. Verschiedene Museen und ein Kibbuz (eine traditionelle jüdische Siedlung) gehörten dabei ebenso zum Programm wie ein Strandbesuch.
Zum kulturellen Austausch zwischen Israel und Deutschland gehört jedoch auch die Beschäftigung mit der schrecklichen Vergangenheit, die beide Staaten miteinander verbindet. In einem Gespräch mit einem jüdischen Zeitzeugen, der die Verbrechen des Dritten Reichs erlebt hat, erhielten alle Teilnehmenden einen bewegenden Einblick in die gemeinsame Geschichte. Auch in Jerusalem, das die Gruppe am darauffolgenden Tag bereiste, wurde wie jedes Mal die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem besichtigt. Dass sich deutsche und israelische Jugendliche gemeinsam mit den unbeschreiblichen Ereignissen der Nazizeit befassen und danach zusammen als Freunde nach vorne blicken können, ist der beste Beweis für den herausragenden Erfolg der Städtepartnerschaft Siegen – Emek Hefer.
Die angesprochene Reise in den Süden des Landes, die den Austausch zunächst nach Jerusalem führte, gilt traditionell als Highlight. Neben der Gedenkstätte gab es in der Religionshauptstadt unzählige historische und religiöse Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, und die Teilnehmenden erlebten unter anderem die Altstadt und die Klagemauer hautnah. Nach der Übernachtung in einer Jugendherberge ging es dann weiter nach Masada und ans Tote Meer.
Der Abschiedsabend endete nach gemeinsamen Essen und Beisammensein mit vielen traurigen Gesichtern und zahlreichen Tränen.
Trotz des traurigen Abschieds herrschte große Einigkeit, als der Flieger am nächsten Morgen in Frankfurt aufsetzte: Der Israel-Austausch war ein voller Erfolg!